Geldern / Straelen,

Einmal Wasser von Geldern nach Straelen

Das THW Geldern, die Stadtwerke Geldern und die Stadt Straelen üben den Ernstfall.

v.l.n.r.: Christian Heßelmans, Christian Laumann, Nils Laermann, Sven Pfalzgraf, Florian Platen, Daniel Janssen, Martin Ophey, Max Greven, Jörg Krüger (Foto: Gerhard Seybert)

Stellen Sie sich vor, es ist 35 °C, Sie wollen ein Glas Wasser trinken, aber der Wasserhahn liefert keins mehr. Damit so etwas in Wirklichkeit nicht passiert, betreiben die Stadtwerke Geldern und die Stadt Straelen eine gemeinsame Pumpstation zwischen den beiden Wasserwerken. Die Station kann bei Bedarf Wasser vom Gelderner zum Straelener Wasserwerk pumpen. Von Straelen nach Geldern kann das Wasser natürlich ebenfalls geleitet werden, aber dazu ist die Pumpe nicht nötig, weil im Straelener Wassernetz ein höherer Druck herrscht und das Wasser somit von selbst nach Geldern fließt, sobald die entsprechenden Schieber geöffnet sind.

Die Pumpstation kann aber nur funktionieren, wenn Strom zur Verfügung steht. Sollte dieser einmal ausfallen, kann das THW die Pumpstation mit seiner mobilen Netzersatzanlage (NEA) mit Strom versorgen. Damit das im Ernstfall auch reibungslos klappt, wurde das Szenario am 02.08.2018, gemeinsam mit 3 Mitarbeitern der Stadtwerke Geldern und der Stadt Straelen, geprobt. Um 18:15 Uhr war die Fachgruppe Elektroversorgung mit 6 Helfern, inklusive LKW und NEA, vor Ort. Im Schaltschrank der Pumpanlage sind Klemmen für eine Noteinspeisung vorgesehen, über die der Strom des Aggregates erfolgreich eingespeist werden konnte.

Die Stromversorgung wird manuell vom Netzbetrieb auf die Noteinspeisung umgeschaltet. Dann wird die Richtung ausgewählt, in die das Wasser fließen soll. Der Rest läuft automatisch über eine SPS. Die elektrisch angetriebenen Schieber werden geöffnet und die Pumpe gestartet, wenn das Wasser von Geldern nach Straelen gefördert werden soll. Wenn das Wasser in umgekehrter Richtung fließen soll, werden andere Schieber geöffnet und das Wasser fließt an der Pumpe vorbei.

Um sicher zu stellen, dass die Technik sicher funktioniert, und sich keine Keime in der Leitung bilden, fließen jede Woche 200 m³ Wasser durch die Leitung, in regelmäßig wechselnder Richtung.

Die Übung war für alle Beteiligten sehr interessant und lehrreich. Alle Beteiligten lernten Technik kennen, mit der sie nicht alltäglich zu tun haben und erhielten Einblicke in die Aufgaben der jeweiligen Organisationen.

Für die Unterstützung bedanken wir uns herzlich bei den Stadtwerken Geldern, sowie der Stadt Straelen, insbesondere bei den Mitarbeitern, Herr Martin Ophey (Stadtwerke Geldern, Teamleiter Netzmanagement), Herr Jörg Krüger (Stadtwerke Geldern, Elektromonteur) und Herr Christian Heßelmans (Stadt Straelen, Wassermeister).

Text: Klaus Lüstraeten und Christian Laumann (THW OV Geldern)
Fotos: Gerhard Seybert


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