Zum 12. Mal veranstaltete der Werbering Nieukerk das Webermarktfest. Bereits am Samstag wurde bei angenehmen Temperaturen und Live-Musik fröhlich und friedlich bis in die frühen Morgenstunden gefeiert. Gestern ging es mit einem umfangreichen Programm für Groß und Klein weiter.
Harald Giese, Vorsitzender des Werberings, zeigte sich erfreut: "Wir haben in jedem Jahr gewisse Stellschrauben gedreht und den Markt optimiert. In diesem Jahr haben wir alles richtig gemacht." Er erklärte, der Markt sei immer größer geworden, das Grundkonzept aber geblieben. Auf diese Weise hat sich das Webermarktfest zu einer festen Größe in Nieukerk entwickelt, aber auch überregional an Bedeutung gewonnen.
Und das Angebot war riesig. Kein schlechter Ausgangspunkt für eine Erkundungstour war die Kirche St. Dionysius. Der Heimatverein leitete Ineressierte in rund einstündigen Führungen bis hinauf in den Turm. Markus Smeets erläuterte: "Wir kommen auch zu den vier Glocken. Die Anna-Glocke aus dem Jahr 1680 ist 2,2 Tonnen schwer." Vom Turm aus gewann man einen guten Überblick über das ganze Fest.
So interessierte sich vielleicht der eine oder andere für den verkaufsoffenen Sonntag des Einzelhandels. Vielleicht lockten ihn aber auch der Trödelmarkt oder das Angebot der gewerblichen Stände mehr. Darüber hinaus hatte sich auch eine kleine Kirmes der Veranstaltung angeschlossen, und es gab Kunst-Ausstellungen.
Bemerkenswert ist jedenfalls, dass sich rund 35 Vereine und Einrichtungen auf dem Markt präsentierten. So hatten Lothar Hinz und Michael Honekamp vom "Ultraleicht-Fliegerclub Kerken" als Publikumsmagnet eine gelb-blaue Eurofox dabei. Ziel sei es, die Akzeptanz des Clubs durch die Kerkener weiter zu stabilisieren. Hinz sagte schmunzelnd: "Unser Auftritt hier hat schon Tradition, wir gehören einfach dazu." Mehr Bewegung gab es am Stand des Technischen Hilfswerks (THW). Der Gruppenführer der ersten Bergungsgruppe des Ortsverbands Geldern baute mit seinen Leuten ein rund zehn Meter hohes "Einsatzgerüstsystem" auf. Nicht nur der Nachwuchs, sondern auch Passanten konnten so sehen, welche Möglichkeiten das THW im Einsatz hat. Das Gerüst simulierte ein Haus mit verletzten Personen, die es dann zu retten galt. Holger Teetz, Ortsbeauftragter Geldern: "Durch den Wegfall der Wehrpflicht haben wir Probleme mit unserer Personaldichte. Unser Ziel hier ist es, aktiv neue Leute zu gewinnen."
Und wer dann nach allen Aktivitäten eine Ruhepause benötigte, konnte sich an der Bühne am Webermarkt einfinden. Etwas Kühles trinken, den hungrigen Magen besänftigen oder einfach nur die Atmosphäre unter den blühenden Bäumen und bei strahlendem Sonnenschein genießen.
Text: Yvonne Theunissen (Rheinische Post)
Quelle: Rheinische Post, 06.05.2013