"Wissen für kompetente Hilfe"
Das THW setzt dabei einerseits auf eine hochwertige, theoretische Ausbildung. Andererseits wenden die Ehrenamtlichen dieses Wissen in praktischen Übungen immer wieder an.
Warum eine fundierte Ausbildung und regelmäßige Übungen für den Einsatzerfolg so wichtig sind, erklärt Matthias Kupfer, Ausbildungsbeauftragter im THW-Ortsverband Chemnitz: „Nur eine gute Ausbildung stellt sicher, dass jeder Handgriff sitzt und alles reibungslos funktioniert. Wenn wir in Übungen das Erlernte immer wieder trainieren und damit verinnerlichen, können wir im Notfall professionell und zuverlässig Hilfe leisten.“
Um diesen hohen Anspruch sicherzustellen, setzt das THW auf ein dreistufiges Ausbildungssystem für seine Helferinnen und Helfer. Am Anfang steht für alle Neulinge im THW die Grundausbildung. Dort lernen die „Zukünftigen“ in einer einheitlichen Ausbildung, wie Werkzeuge und Geräte funktionieren und anzuwenden sind. Sie bekommen außerdem Tipps und Regeln zum richtigen Verhalten im Einsatz mit auf den Weg und erwerben Wissen über den Bevölkerungsschutz.
Auch Matthias Kupfer gibt an seine Helferinnen und Helfer gerne wertvolles Wissen weiter: „Für mich als Ausbildungsbeauftragten hat der vierte THW-Leitsatz einen besonderen Stellenwert. Es macht mir Freude, das für den Einsatz notwendige Wissen zu vermitteln, damit unsere Helferinnen und Helfer ihr Know-How sicher und routiniert anwenden können, um anderen kompetent zu helfen.“
Ob die Vorbereitung auf den Einsatz in verschiedenen Fachgruppen, für die Führung oder Auslandseinsätze: Auf der zweiten Stufe des Ausbildungssystems können sich die THW-Einsatzkräfte weiter spezialisieren, während die Teilnehmenden auf der dritten Stufe ihr vorhandenes Wissen mit Weiterbildungen vertiefen können. Von zentraler Bedeutung ist hier die THW-Bundesschule mit den Standorten Hoya und Neuhausen/Fildern, die die Weiterentwicklung der Helferinnen und Helfer sicherstellt.
Genauso stellen Übungen ein wichtiges Element dar, die den Stellenwert des vierten Leitsatzes verdeutlichen. Sowohl national als auch international absolvierten die THW-Kräfte im Jahr 2015 insgesamt mehr als 300.000 Übungsstunden. Im Fokus standen dabei sowohl klassische Aufgabengebiete des THW wie Retten, Bergen und Pumpen, als auch diverse Katastrophenszenarien in länderübergreifenden Trainings. Dass gerade die Zusammenarbeit von Hilfskräften aus verschiedenen Ländern wichtig ist, zeigen internationale Einsätze und Kooperationen immer wieder.
All diese Maßnahmen helfen, die eigenen Ausbildungsstandards und -strukturen im THW zu verbessern und sorgen für Sicherheit und Routine bei zukünftigen Einsätzen. Möglich wird dies auch durch die zahlreichen Ausbildungsbeauftragten in den THW-Ortsverbänden, die die Ausbildung koordinieren und wichtiges Wissen weitergeben. Ein Fakt, auf den das THW Wert legt und den der vierte Leitsatz verkörpert.
Nachdem das THW 2013 seine Leitsätze überarbeitet hat, beschreiben seitdem zehn prägnante Aussagen die Werte-Basis für alle Ehren- und Hauptamtlichen im THW. Die Leitsätze machen deutlich, wofür die Menschen im THW einstehen. An vielen Stellen leben die Menschen im THW diese Leitsätze aktiv und wenden sie in ihrem alltäglichen Handeln an.
Davon profitiert die Gemeinschaft, genauso wie jeder und jede Einzelne. Denn die Leitsätze fördern den Zusammenhalt in und die Identifikation mit der Organisation THW. Mit einer mehrere Maßnahmen umfassenden Kommunikationskampagne werden die Leitsätze in den kommenden Monaten vorgestellt, mit dem Ziel, die Leitsätze inner- und außerhalb des THW noch bekannter zu machen.
Quelle: THW