Seit Mittwoch, 14. Juli 2021 ist das THW OV Geldern im Hochwassereinsatz. Zuerst wurde die Fachgruppe Elektroversorgung alarmiert, um in Willich die großen Pumpen von Feuerwehr und THW mit Strom zu versorgen, da das dortige Regenrückhaltebecken überzulaufen drohte. Die Spezialisten des THW waren die ganze Nacht vor Ort, bevor sie ihre Arbeit am darauffolgenden Tag beenden konnten. Doch bereits kurz darauf erfolgte die nächste Alarmierung, diesmal für den gesamten Technischen Zug. Der Einsatzauftrag lautete, im Kieswerk Grotendonk Sandsäcke zu füllen und abzufertigen, was gemeinsam mit den THW Ortsverbänden aus Kleve, Bocholt und Emmerich in Angriff genommen wurde. Am frühen Nachmittag war auch dieser Einsatz erstmal beendet, da genügend Sandsäcke vorhanden waren. Zurück in Geldern wurde schon nach kurzer Zeit wieder die Fachgruppe Elektroversorgung nach Eschweiler alarmiert, um ein Krankenhaus mit Strom zu versorgen. Zu diesem Zeitpunkt ahnte noch niemand der Helfer, dass der Einsatz bis heute andauern würde. Noch am selben Tag ging der zweite Alarm für den gesamten Technischen Zug ein. Wiederum ging es zur Sandsackabfertigung. Doch dieser Einsatz sollte die ganze Nacht hindurch bis in die frühen Morgenstunden andauern. Rund einhundert Helfer von THW und Freiwilliger Feuerwehr arbeiteten dicht an dicht bei Scheinwerferlicht, um ca. 20.000 Sandsäcke für die Städte Essen und Wuppertal zu füllen. Die gute Versorgung durch das DRK Weeze e. V. machte die Pausen dafür umso angenehmer. Dieses Szenario wiederholte sich übrigens am Freitagabend ein drittes Mal, diesmal aber für den gebrochenen Damm nahe Heinsberg. Parallel dazu gab es dann noch eine Versorgungsfahrt nach Euskirchen, um unsere Fachgruppe Elektroversorgung, die inzwischen dorthin verlegt wurde, mit weiterem Material auszustatten.
Die Elektrospezialisten aus Geldern sind neben der Stromversorgung eines örtlichen Großmarkts, der für die Verpflegung der Helfer im Großraum Euskirchen von zentraler Bedeutung ist, damit beschäftigt, in ihrem Einsatzgebiet weitere Stromkästen stromlos schalten, um so Folgeschäden vorzubeugen. Auch versorgen sie die umliegenden Anwohner mit Strom, damit diese zum Beispiel ihre Mobiltelefone wieder aufladen können. Alle übrigen Helfer sind zurzeit wieder zu Hause und mit der Einsatznachbereitung und der Wiederherstellung der Einsatzbereitschaft beschäftigt, denn ein weiterer Einsatz kann natürlich jederzeit kommen.
Immer wieder erreichen uns aktuell Anfragen von Freiwilligen, die in dieser schwierigen Situation helfen möchten. Einerseits freut uns dies wirklich sehr, da es zeigt, wie sehr die Menschen zusammenhalten und einander helfen wollen, wenn die Lage ernst wird. Andererseits müssen wir diese Angebote leider ablehnen, da wie in alle Hilfsorganisationen auch beim THW alle Helferinnen und Helfer zunächst mehrere Monate in der so genannten Grundausbildung geschult werden, bevor sie in einen Einsatz entsandt werden dürfen. Wenn auch Sie künftig im Katastrophen- und Zivilschutz des THW Ortsverband Geldern aktiv werden möchten, so melden Sie sich gerne bei uns! Telefonisch erreichen Sie uns unter 02831/132130 oder per E-Mail unter ov-geldern(at)thw.de. Weitere Informationen erhalten Sie natürlich auch auf unserer Internetseite https://ov-geldern.thw.de oder auf unserer Facebook-Seite https://www.facebook.com/THW.Geldern. Übrigens, im THW gibt es nach oben keine Altersbeschränkung. Wichtig ist nur, dass man mindestens 18 Jahre alt ist und eine gewisse Lust verspürt, anderen Menschen zu helfen – „Deine Zeit ist jetzt!“